Kastanie und Wein – eine kulinarische Liebesgeschichte

Seit die Römer vor 2000 Jahren beides nach Germanien brachten, sind Weinbau und Ess-Kastanien nicht mehr voneinander wegzudenken.Aus dem gegen Verrottung erstaunlich resistenten Kastanienholz fertigten Winzer Rebstöcke, die Früchte kamen in die Küche – meist wuchs der Ess-Kastanienhain direkt oberhalb des Weinbergs. Außerhalb der Weinregionen sind Ess-Kastanien-Bäume ganz selten zu finden. Doch mitten im Ruhrgebiet, im 1806 von Carl Friedrich Gethmann “zur Freude und Erholung seiner Mitbürger und aller Besucher des Städtchens Blankenstein“ angelegten Garten steht ein 150 Jahres Exemplar, dessen Früchte wir heute gesammelt haben.

Was passt da besser dazu als ein Wein von einem der besten Weingüter der Mosel?Noch vor 100 Jahren gehörten die Rieslinge aus den Spitzenlagen von Mosel und Saar zu den teuersten Weinen der Welt – teurer als Bordeaux oder Burgund.

Mitte der 1980iger Jahre übernahm Markus Molitor im Alter von 20 Jahren das väterliche Weingut in der achten Generation. “Meine Weine sollten mit extrem lagentypischen und lagerfähigen Weinen an die goldenen Zeiten des Rieslings von der Mosel anknüpfen.”

Kommerzienrat Gethmann hat sicher auch ein gutes Glas Riesling zu schätzen gewusst.

Die Erfolgsgeschichte des Pinot Blanc begann an der Mosel etwas später, zu den gerösteten Ess-Kastanien passt er perfekt.

Der Gehtmannsche Garten gehörte zu den ersten öffentlichen Gärten in Deutschland, die jedem Bürger frei zugänglich waren. Er entsprach in seiner Gestaltung dem neuen zeitgenössischen Ideal des Landschaftsgartens und war bis in die 1930er Jahre in seiner ursprünglichen Form erhalten. Heute ist der Park mit seinen monumentalen Bäumen denkmalgeschützt und wird nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf in den nächsten Jahren restauriert.

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